Energiecheck, Niedrigenergiehaus und alternative Kraftstoffe - SPD informierte zum Klimaschutz

(14.05.07 / )
In ihrer Veranstaltung „Klimaschutz in Dormagen - HĂ€user und Autos der Zukunft“ hatte sich die SPD-Fraktion verschiedene Themen vorgenommen. Diplom-Ingenieur Michael Hehemann von der evd energieversorgung dormagen gmbh zeigte auf, wie man durch Altbausanierung erheblich Energie einsparen kann. Allein durch den Einbau einer neuen Heizung mit Brennwerttechnik lĂ€sst sich der Energieverbrauch um fast 30 Prozent senken. „Kombiniert man die neue Heizung mit einer Solaranlage, verbessert die DĂ€mmung und baut Fenster mit WĂ€rmeschutzverglasung ein, kommt man bei einem typischen Einfamilienhaus aus den 50er Jahren mit einem Drittel der bisher verbrauchten Energie aus,“ ist sich Hehemann sicher. Eine gute Grundlage fĂŒr geplante Modernisierungsmaßnahmen ist der Energiecheck. Hierbei werden DĂ€mmung, Verglasung, Heizung und Warmwasserbereitung des Hauses untersucht und Empfehlungen gegeben. Derzeit bietet die evd Besitzern von GebĂ€uden, die vor 1980 gebaut wurden, den Energiecheck kostenlos an. „Interessenten können sich unter der Service-Nummer 97181 bei uns melden“, so Hehemann. Den Einbau von Solaranlagen zur Warmwasserbereitung fördert die evd sogar mit bis zu 500 Euro fĂŒr EinfamilienhĂ€user. Architekt Detlef Lenschen von der Solarsiedlung Fungendonk in Krefeld stellte das Konzept von NiedrigenergiehĂ€usern vor. Keller, Bodenplatte, Außenhaut und Dach werden mindestens 12 Zentimeter stark gedĂ€mmt, Undichtigkeiten an TĂŒren, Fenstern und Dachtraufe vermieden. Eine Solarkollektoranlage produziert warmes Wasser. In der LĂŒftungsanlage wird die warme Abluft genutzt, um die einströmende Frischluft auf 17 Grad zu erwĂ€rmen. Auf diese Weise verbraucht eine vierköpfige Familie in ihrem Niedrigenergiehaus nur noch 360 Liter Öl im Jahr. Ganz ohne fossile Brennstoffe kommen HĂ€user mit Luft-Luft-WĂ€rmepumpe aus. Hier wird rund um das Haus in zwei Metern Tiefe eine Luftleitung verlegt. Die Bodentemperatur betrĂ€gt in dieser Tiefe ganzjĂ€hrig 10 Grad. Wie mit einer Luftpumpe wird die Luft durch Komprimierung auf 30 Grad aufgeheizt und in eine Fußbodenheizung eingespeist. Architekt Lenschen stellte eine deutliche Forderung an die Stadtplaner: „Klimaschutzaspekte mĂŒssen bei der Aufstellung von BebauungsplĂ€nen eine grĂ¶ĂŸere Rolle spielen. Bei Ausrichtung eines Hauses nach SĂŒden können allein durch passive Nutzung der SonnenwĂ€rme 20 Prozent der Energiekosten eingespart werden.“ Über Kraftstoffe der Zukunft berichtete Dr. Frank Köster von der EnergieAgentur. NRW. Biodiesel, Ethanol, Erdgas, Wasserstoff und verschiedene synthetische Kraftstoffe werden in Zukunft verstĂ€rkt eingesetzt, um den klimaschĂ€dlichen Ausstoß von CO2 zu senken. „Um bis 2020 den Wert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen, mĂŒssen wir den Anteil alternativer Kraftstoffe von derzeit 5 auf 25 Prozent erhöhen. Das wird schwierig“, meint Dr. Köster. Daher setzt er auch auf die Entwicklung spritsparender Motorentechnik. Dreiliter-Auto, Hybridantrieb oder Wasserstoffauto sind Gebiete, bei denen die deutsche Autoindustrie international nicht den Anschluss verlieren darf. Will der umweltbewusste Autobesitzer auf alternative Kraftstoffe umstellen, scheitert dies allerdings hĂ€ufig am schlechten Tankstellennetz. „Hier sind die Kommunen gefragt! Eine Erdgas- oder Pflanzenöl-Tankstelle kann auch ein Standortvorteil sein“, ist sich Dr. Köster sicher. Fazit der Veranstaltung: es gibt auch fĂŒr den Einzelnen eine Menge Möglichkeiten, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Foto zeigt Michael Hehemann von der evd