Städtische Gesellschaft zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum

(03.02.21 / Fraktion)
„In Dormagen gibt es zu wenig preiswerten Wohnraum für Familien, Alleinerziehende und Singles mit kleinem und mittlerem Einkommen. Aber auch viele Senior*innen haben inzwischen große Probleme, eine angemessene, barrierefreie und gleichzeitig finanzierbare Wohnung zu finden“, macht SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Dries deutlich. „Investoren, die aktuell Kredite fast zum Nulltarif bekommen, haben in der Regel kein Interesse daran, Wohnraum vergünstigt anzubieten, wenn es genug Interessenten gibt die Höchstpreise zahlen können. Weiterhin bleiben Fördermittel für den öffentlich geförderten Wohnungsbau unberührt, da sie aufgrund der langen Mietpreisbindung und einem Spekulationsverbot zu unattraktiv sind“, so die planungspolitische Sprecherin der SPD Sonja Kockartz-Müller. „Hier regelt die Nachfrage das Angebot leider zu Ungunsten eines Großteils der Bevölkerung.“

Genau hier soll eine städtische Wohnungsbaugesellschaft eingreifen. „Unser Ziel ist es, neue Wohnungen auf städtischen Grundstücken sowohl mit preisgünstigen als auch mit ‚normalpreisigen‘ Mietwohnungen zu bauen. So wird die städtische Gesellschaft aufgrund der Mischkalkulation rentabel arbeiten können. Wichtig dabei ist, dass die Einnahmen am Ende den Menschen in der Stadt zugutekommen und nicht privatisiert werden", so Martin Voigt, finanzpolitischer Sprecher der SPD. „Dabei stellen wir sicher, dass die Gesellschaft möglichst schlank aufgestellt und der Rat in die strategische Entwicklung eingebunden ist."

Wie genau aber das städtische Tochterunternehmen strukturiert wird und welche Aufgaben es genau übernehmen soll sowie weitere Detailfragen, können erst nach einem Grundsatzbeschluss durch den Stadtrat erarbeitet und festgelegt werden. „Dabei ist eine Anschubfinanzierung durch die Stadt für die Gründung unabdingbar“, verhehlt Dries nicht, der auf entsprechende Zustimmung durch den Stadtrat in der heutigen Ratssitzung hofft. „Inzwischen weiß doch auch jeder, dass die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht länger ignoriert werden können. Die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft, die in städtischer Hand liegt, ist eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken.“

Foto: Max Schreier