Stellungnahme der SPD zur Entwicklung des LernOrts Horrem

(30.04.21 / Fraktion)
In den vergangenen Wochen wurde darĂŒber informiert, dass aufgrund von Verzögerungen Landesfördermittel fĂŒr den LernOrt Horrem nicht vom Land ausgezahlt werden. Zur Erinnerung: UrsprĂŒnglich sollte die Christoph-Rensing-Grundschule mit der OGS und einer KindertagesstĂ€tte verbunden und eine kleine BegegnungsstĂ€tte fĂŒr Horrem geschaffen werden. Die daraus entstandenen BauplĂ€ne waren dann das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs. FĂŒr diesen wurden die Fördermittel des Landes zugesagt.

Das Konzept sah vor, dass Kinder aus Horrem vom Kindergarten bis zum Wechsel an die weiterfĂŒhrende Schule an einem Ort verbleiben können. Zu diesem Raumkonzept, verbunden mit einem pĂ€dagogischen Konzept, kamen innerhalb des Projektes „Soziale Stadt Horrem“ soziale und integrative Faktoren: FĂŒr den Stadtteil soll es mehr Angebote fĂŒr Sport, Musik und Beratung geben und der Lernort soll Treffpunkt fĂŒr die BĂŒrger:innen des Stadtteils werden. Wichtiges Ziel von Beginn an war, dass Bau und Sanierung auch nach den aktuellen ökologischen Standards erfolgen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Dries zum bisherigen Prozess: „Die demographische Entwicklung des Stadtteils Horrem hatte schon bald gezeigt, dass die ursprĂŒnglichen Konzepte zum Lernort nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Die Kinderzahl in Horrem ist stark gewachsen, so dass die Grundschule bereits 2016 dreizĂŒgig wurde. Die Kita, ursprĂŒnglich viergruppig geplant, soll aktuell sechs Gruppen bekommen. Bei der OGS ist auch mit einer deutlich wachsenden Anzahl von Kindern zu rechnen. Außerdem wurden in der Entwicklung des Projektes ‚Soziale Stadt Horrem‘ ein Begegnungszentrum, eine Quartiersbibliothek und eine Multifunktionshalle geplant. Die AußenflĂ€chen und GebĂ€ude sollen zum Aufenthalt einladen. Auch die Anforderungen fĂŒr ökologische Bauweisen sind in den vergangenen Jahren berechtigt gestiegen. Die PlĂ€ne haben sich den aktuellen Anforderungen an Nutzen und Nachhaltigkeit entsprechend entwickelt.“

„Es war vorgesehen, dass Schule und OGS fĂŒr die Zeit der Sanierung komplett in das GebĂ€ude der ehemaligen Realschule ‚Am Sportpark‘ umziehen, damit die Belastung fĂŒr die Kinder möglichst geringgehalten wird. Dort ist aber zurzeit noch immer ein Teil der Sekundarschule untergebracht. Die GrĂŒnde sind bekannt“, erlĂ€utert Rotraut Leufgen, die im SPD-Fraktionsvorstand fĂŒr die Bereiche Schule und Eigenbetrieb zustĂ€ndig ist. „Stattdessen hĂ€tten Unterricht und Betreuung fĂŒr die GrundschĂŒler:innen in Containern auf dem AußengelĂ€nde der Grundschule stattfinden mĂŒssen, direkt neben der Baustelle. Uns ist kein BefĂŒrworter dieser Alternative zu Lasten der Kinder bekannt. Als dann im Sommer 2020 festgestellt wurde, dass Teile der Bausubstanz der Christoph-Rensing-Schule deutliche MĂ€ngel aufweisen, wollte auch niemand die gleichen Fehler wie bei der Sekundarschule machen. Weitere, wĂ€hrend der Sanierung, auftretende BaumĂ€ngel könnten zu steigenden Kosten und weiteren Verzögerungen fĂŒhren. Deswegen hat der Betriebsausschuss des Eigenbetriebs am 21. Juli 2020 die Verantwortung ĂŒbernommen und einstimmig und ohne Enthaltungen beschlossen, dass der Architektenwettbewerb aufgehoben wird und die Planungen ĂŒberarbeitet werden. Allen anwesenden politischen Vertreter:innen war damals klar, dass mit diesem Entschluss die Fördermittel wegfallen könnten. Dies musste aber noch endgĂŒltig geklĂ€rt werden.“

„Der Ausschussvorsitzende des Betriebsausschuss Eigenbetrieb Bernhard Schmitt erklĂ€rt, wie es jetzt weitergeht: „In der Sitzung des Eigenbetriebsausschusses am 23. Juni 2021 soll endgĂŒltig beschlossen werden, dass eben nicht die alten GebĂ€ude saniert werden. Schule, OGS und Turnhalle sollen abgerissen und inklusive der Kita und der BegegnungsstĂ€tte neu gebaut werden. Es gehen uns zwar bereits bewilligte Fördermittel des Landes verloren, doch handelt es sich dabei auch um unser Steuergeld. Das sollten wir auch nicht fĂŒr Bauten verschwenden, die nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. FĂŒr das neue Programm ist es aber möglich neue Fördermittel zu bekommen. Die Planungs- und Bauphase wird dann voraussichtlich 4 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen."

Fraktionsvorsitzender Dries fasst abschließend zusammen: „Wenn auch die UmstĂ€nde unschön sind, so planen wir jetzt fĂŒr vor allem fĂŒr die Kinder, fĂŒr die im Lernort Arbeitenden und Horremer BĂŒrger:innen bedarfsgerechtes, nachhaltiges GebĂ€ude, das der Entwicklung des Ortsteils Horrem Rechnung trĂ€gt.“

Foto (BĂ€rbel Suling): Die Christoph-Rensing-Grundschule in Horrem