SPD beantragt Pilotprojekt zur UnterstĂŒtzung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf

(06.05.21 / Fraktion)
Zu der Gruppe derjenigen, die besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, gehören auch die Kinder an den Dormagener Grundschulen. „Dabei sind oft nicht nur Defizite im schulischen Bereich entstanden“, erklĂ€rt Laurenz Tiegelkamp, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. „Viele Kinder zeigen auch aufgrund nicht ausreichender Bewegung und mangelnder sozialer Kontakte motorische und emotionale Defizite“, stellt Christiana Kemmerling, Sachkundige BĂŒrgerin im Jugendhilfeausschuss, fest.

„Einen reinen Input von Lerninhalten - wie z. B. bei einem Nachhilfeunterricht - halten wir bei vielen SchĂŒler:innen nicht fĂŒr ausreichend zielfĂŒhrend und hilfreich“, so Tiegelkamp weiter. Deshalb schlĂ€gt die SPD-Fraktion vor, ein Pilotprojekt zu initiieren, das eine ganzheitliche Förderung von besonders betroffenen GrundschĂŒler:innen vorsieht. Mit einem Sommerferien-Programm, welches ErlebnispĂ€dagogik, Natur- und Lernangebote beinhaltet, soll einer begrenzten Anzahl benachteiligter Sechs- bis ZehnjĂ€hrigen die Möglichkeit eröffnet werden, in einer anderen Umgebung – wie zum Beispiel in einer Jugendherberge – einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Mit Hilfe des umfassenden Kontextes könnten damit vorhandene Defizite in den verschiedenen Bereichen ausgeglichen werden. Betreut werden sollen die jungen Teilnehmenden beim „Tapetenwechsel“ von geeignetem Personal und natĂŒrlich unter BerĂŒcksichtigung der geltenden Hygieneauflagen.

Tiegelkamp schlĂ€gt vor, zur Finanzierung die Fördermöglichkeiten durch Bund und Land zu prĂŒfen. „So sieht auch das zwei Milliarden Euro schwere Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona fĂŒr Kinder und Jugendliche‘ der Bundesregierung die Förderung von Ferienfreizeiten und außerschulischen Angeboten explizit vor“, erklĂ€rt der Sozialdemokrat. „Hier könnte eine finanzielle UnterstĂŒtzung des Pilotprojekts angefragt werden.“

Die SPD hat einen Antrag fĂŒr die Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes gestellt, der in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses behandelt werden soll. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit dem komplexen Thema auseinanderzusetzten“, so Fraktionsvorsitzender Michael Dries. „Wir wollen erreichen, dass so ein Projekt quasi als Blaupause fĂŒr die Zukunft dient, damit die ganzheitliche Förderung benachteiligter Kinder auf Dauer etabliert wird.“