„Alte Schule“ nach wie vor Top-Thema in Hackenbroich - SPD-Fraktion sprach mit den Bürgern vor Ort

(04.11.10 / )
Nach wie vor schlagen die Wellen hoch, wenn in Hackenbroich die Themen „Alte Schule“ und „Seniorentreff“ angesprochen werden. Dies erfuhr auch die SPD-Fraktion, die am vergangenen Dienstag die Anwohner zu einer offenen Fraktionssitzung eingeladen hatte. Zahlreiche Gäste nahmen denn auch die Gelegenheit wahr, die Rats- und Fraktionsmitglieder über ihre Sorgen zu unterrichten. Einhellige Meinung besteht darin, dass die Alte Schule bestehen bleiben und der Seniorentreffs in der jetzigen Form gesichert werden muss. „Ein Verkauf oder Teilabriss des traditionsreichen Gebäudes würde auch das Aus für den Seniorentreff bedeuten“ machte SPD-Fraktionsvorstandsmitglied Norbert Fenes aus Hackenbroich deutlich, denn „diese Optionen sind noch nicht vom Tisch.“ Vor allem die älteren Bürger fordern, dass der Seniorentreff, der sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Bestandteil der örtlichen Gemeinschaft entwickelt hat, in der jetzigen Form weiterhin bestehen bleibt und auch entsprechend finanziell unterstützt wird. „Wir haben so viel Geld, Zeit und ehrenamtliche Arbeit hier investiert – dass kann man doch nicht einfach so vom Tisch fegen“, so ein Betroffener. Ob ein privater Besitzer den Treff erhalten wird, ist mehr als fraglich, zumal ein möglicher Teilabriss den Platzbedarf soweit einschränken würde, dass das aktuelle Angebot nicht aufrecht erhalten werden könnte. „Sie haben die volle Unterstützung der SPD-Fraktion in dieser Angelegenheit“, machte Fenes noch einmal deutlich, der sich bereits in den letzten Monaten stark für den Erhalt der Alten Schule engagiert hat. Wie der Platz hinter der Schule genutzt werden könnte, zeigte der gebürtige Dormagener Architekt Heinz Krücken auf. Eingebunden in eine behinderten- und seniorengerechte Wohnanlage wäre das komplette historische Gebäude Teil eines Gesamtkonzeptes. Auch wenn seine Ideen zunächst nur als Vorschläge zu werten sind, zeigte sich doch, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, einvernehmliche Lösungen zu finden. Auch der Fortbestand des Bürgerhauses Hackenbroich war wichtiges Thema. „Hier muss ein Nutzungskonzept für das Gebäude erstellt werden, damit es wieder ein Haus für die Bürger wird“, formuliert SPD-Fraktionsmitglied Carsten Müller die Forderungen der Hackenbroicher. „Das beinhaltet natürlich Lösungsansätze für den Fortbestands der Bücherei.“ Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt machte deutlich, dass 420.000 Euro Landeszuschüsse für den Umbau des Bürgerhauses zurückgegeben werden müssen, wenn die Verwaltung nicht - mit einem Eigenanteil von 178.000 Euro - endlich mit den Maßnahmen beginne. „Hier müssen Sie als Bürger aktiv werden und sich mit der Stadtverwaltung auseinandersetzen. Ein aktives Bürgerhaus kann nur entstehen, wenn die baulichen und technischen Voraussetzungen erfüllt sind und sich die Menschen vor Ort aktiv beteiligen.“ Auch hier sagte er die volle Unterstützung der Fraktion zu. Nicht anfreunden konnten sich die Anwesenden mit den Bebauungsplänen für das Gelände der ehemaligen Kirche an der Moselstraße. SPD-Politikerin Sonja Kockartz-Müller, die die Unterlagen vorstellte, notierte in erster Linie Einwände gegen die stark verdichtete Bebauung und wegen nicht ausreichend vorgesehener Parkplätze für die öffentlich geförderten Miet-Einfamilienhäuser. „Hier muss noch erheblich nachgebessert werden“, fasst sie die Diskussion zusammen. Markus Löhrer vom SPD-Ortsverein Hackenbroich verwies noch einmal ausdrücklich auf den SPD-Antrag „Hackenbroich 2020“: „Die Planungen für unseren Stadtteil müssen ganzheitlich erfolgen. Neben der Alten Schule und dem Bürgerhaus müssen auch die bestehenden Einrichtungen wie die Familienzentren und das Pfarrzentrum mit einbeziehen, damit Hackenbroich sich als Ganzes weiterentwickeln kann.“