Riesenschritt fĂĽr mehr Betreuungsangebote

(12.07.06 / )
„Endlich grünes Licht vom Landesjugendamt“, freute sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Robert Krumbein über die Nachricht, dass die in Dormagen geplanten zusätzlichen Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren pünktlich zum 1. August starten können. Die SPD-Fraktion hatte im Rahmen der Beratungen des städtischen Etats hier einen Schwerpunkt gesetzt. Krumbein: „Es ist nur folgerichtig, dass die Tageseinrichtungen in unserer Stadt die auf Grund rückläufiger Kinderzahlen und des Ausbaus der Offenen Ganztagsgrundschule entstehenden freien Kapazitäten für Angebote im U-3-Bereich nutzen.“ Es gelte die Kompetenz der Erzieherinnen gerade auch bei den jüngsten Kindern zu nutzen, da schon in diesem Alter entscheidende Weichenstellungen für den späteren Bildungsweg gelegt werden, was zahlreiche Bildungsstudien belegen. Neue Angebote in diesem Bereich bieten aber auch die Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderwunsch - angesichts der demographischen Entwicklung eine Grundvoraussetzung für den Bestand unserer Gesellschaft. Krumbein zeigte sich zufrieden, dass die im Dormagener Modell zusammengefassten kinder- und familienpolitischen Zielsetzungen mittlerweile einen breiten Konsens im Rat der Stadt gefunden haben. „Insbesondere in Richtung CDU war hier eine Menge Überzeugungsarbeit nötig.“ Die anfängliche Polemik sei inzwischen durch eine weitgehend sachliche Diskussion ersetzt worden. Auch die konservative Landesregierung setze den Weg zur Förderung der Offenen Ganztagsgrundschulen im Wesentlichen fort. Gleichwohl bleiben aus Krumbeins Sicht noch Sorgen für die Zukunft. „Das von der Landesregierung angekündigte neue Kindergartengesetz ist zwar zunächst auf 2008 verschoben, die bislang bekannten Eckpunkte enthalten - neben einigen guten Ansätzen - aber noch viel Sprengstoff.“ Es bleibe daher abzuwarten, ob hier wirklich die Belange der Kinder im Mittelpunkt stehen werden, oder ob der Finanzminister zum Schluss wieder Kommunen und Eltern zur Kasse bittet.„Erst im Mai diesen Jahres haben CDU und FDP im Landtag ein Paket verabschiedet, das der Stadt Mindereinnahmen von 230.000 Euro und den Tageseinrichtungen in Dormagen (ein Drittel städtische Einrichtungen) von gut 300.000 Euro bringt,“ erinnert Krumbein. Der Stadtrat hatte im Juni jedoch einmütig auf eine eigentlich erforderliche Erhöhung der Elternbeiträge verzichtet.