SPD-Fraktion vor Ort in Gohr: Auskiesung und Grundwasser Themen

(22.11.10 / )
Bei der offenen Fraktionssitzung der SPD-Fraktion wurde schnell deutlich, dass die Gohrer sich mit ihren Verkehrs- und Grundwasserschwierigkeiten alleine gelassen fühlen und auch aufgrund des demographischen Wandels zusätzliche Probleme auf sich zukommen sehen. Zum Themenschwerpunkt „Auskiesung“ nahm u. a. der Betreiber der Kiesgrube Stellung zum Antrag auf Erweiterung der Abgrabungsfläche. Er rechne nicht mit einem Ansteigen der Verkehrsbelastung, da die für den Transport der geplanten jährlichen Kiesabbaumenge von100.000 Kubikmetern eingesetzten LKWs gleichzeitig zur Verfüllung der alten Abgrabung genutzt würden. Norbert Clever, Leiter des Umweltamtes des Rhein-Kreis Neuss erläuterte, dass die Entscheidung über die Erweiterung letztendlich bei der Stadt Dormagen liege und eine Änderung des Planungsrechts voraussetze. Er sicherte aber zu, dass der Kreis in dieser Sache eine einvernehmliche Lösung mit der Stadt finden wolle. Die Bedrohung der Gohrer Häuser durch den Grundwasseranstieg war das zweite große Thema des Abends. Die Kappung der Grundwasserspitzen durch Abpumpung des Wassers in den Gohrer Graben bei hohem Grundwasserstand kristallisiert sich praktikable und finanzierbare Lösung für die nächsten 20 bis 30 Jahre heraus. Norbert Clever erklärte, dass der Rhein-Kreis sich hier zwar mit 10% an den Kosten beteiligen werde, 70% der Kosten müssten aber von den Bürgern selbst getragen werden. Arno Neukirchen berichtete, dass die Bürgerinitiative „Arche Gohr“ bereits mit der Stadt eine Arbeitsgruppe zur Umsetzung dieser Lösung gegründet habe. Da die Gohrer nicht verpflichtet werden können, diesen Lösungsweg zu finanzieren, appellierte Bernhard Schmitt an die Solidarität der Betroffenen: „Eine solche Lösung kann nur mit der Beteiligung aller Betroffenen gelingen.“ Auch bei weiteren Themen machte Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt einmal mehr deutlich, dass die Bürger mit ihren Anliegen jederzeit ein offenes Ohr bei der SPD finden. Gleichzeitig forderte er aber auch Engagement von Seiten der Anwohner, die Ihre Wünsche und Vorstellungen bei den zuständigen Stellen selbst deutlich vertreten müssen.