SPD fordert, Chancen für Ausweisung neuer Wohnbauflächen zu nutzen

(01.02.12 / Fraktion)
Während Dormagen nach den neuesten Prognosen bis 2025 bis zu 4% seiner Einwohner verlieren wird, werden die benachbarten Großstädte Düsseldorf und Köln Gewinner des demografischen Wandels sein. Ihnen werden Bevölkerungszuwächse von etwa 10% prognostiziert. Für diese zu erwartenden Zuwächse können die Großstädte nicht genügend Wohnraum bereit stellen.

Die SPD-Fraktion fordert nun in einem Antrag zur nächsten Ratssitzung Bürgermeister Hoffmann auf, diese Chancen zu nutzen, um Neubürger für Dormagen zu gewinnen. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat für die Neuaufstellung des Regionalplanes einen Arbeitskreis „In und Um Düsseldorf“ gegründet, der sich mit der Erarbeitung einer abgestimmten Wohnbaulandentwicklung an der Düsseldorfer Rheinschiene beschäftigt. Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt führt aus: „Wir fordern den Bürgermeister auf, sich um Aufnahme in diesen Arbeitskreis zu bemühen und sich dort offensiv für die Ausweisung neuer Wohnbauflächen in den Dormagener Stadtteilen einzusetzen, die am stärksten vom demografischen Wandel betroffen sind. Neben dem Rhein-Kreis sind die Städte Neuss und Meerbusch bereits Mitglied in diesem Arbeitskreis. Dormagen darf diese Entwicklung nicht verschlafen.“

Da die bestehende Verkehrsinfrastruktur rund um Düsseldorf bereits jetzt stark überlastet ist, sollen Wohnbauflächen bevorzugt an Standorten, die über einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr verfügen, ausgewiesen werden. Nach Ansicht der Sozialdemokraten bietet Dormagen genau diese Voraussetzungen. Es ist mit den Bahnhöfen Nievenheim und Dormagen, der S-Bahn und künftig 2 Regioverbindungen optimal an die Großstädte Köln und Düsseldorf angebunden.

Schmitt weiter: „Dormagen sollte daher die Chancen, die sich durch die sog. „Überschwapp-Effekte“ der Großstädte ergeben, nutzen, um aktiv den Folgen des demografischen Wandels gegenzusteuern. Stadtteile wie Delrath, Ückerath und Hackenbroich, die von Überalterung bedroht sind, verfügen über eine gute ÖPNV-Anbindung und bieten zuziehenden jungen Familien günstige Bauland- bzw. Mietpreise sowie eine gute Infrastruktur.“

Weiter schlägt die SPD vor, in den Dormagener Stadtteilen, die von der demografischen Entwicklung am stärksten betroffen sind, die Potenziale an Wohnraum zu ermitteln, der bedingt durch die Altersstruktur in den nächsten 20 Jahren frei werden wird. Planungsexperte Nils Szuka erläutert: „Gerade in diesen Stadtteilen werden voraussichtlich in den nächsten Jahren viele Häuser und Wohnungen durch Umzug ihrer Bewohner in seniorengerechte Wohnungen, Alten- und Pflegeheime, oder durch Sterbefälle frei. Im Sinne des flächensparenden Bauens könnte dieses Potenzial für Neubürger zusätzlich zur Ausweisung neuer Bauflächen genutzt werden.“