SPD: Trotz Haushaltssicherungskonzept Attraktivität Dormagens erhalten

(03.09.12 / Fraktion)
Dormagen. Das Haushaltssicherungskonzept stand bei der Klausurtagung der SPD-Fraktion am vergangenen Wochenende im Fokus der Beratungen. Einig war sich die Fraktion, dass die Sparbemühungen nicht dazu führen dürften, die Attraktivität Dormagens nachhaltig zu schädigen. „Wir müssen Wohnqualität, sportliche und kulturelle Angebote und die Infrastruktur erhalten, um Dormagen attraktiv für Zuzügler aus den benachbarten Großstädten zu machen. Nur so können wir die negativen Folgen der demografischen Entwicklung abmildern“, macht Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt deutlich. Aus Sicht der SPD gehört dazu auch der Erhalt der Römer Therme und der Grundschulen vor Ort.

Das Prinzip „Kurze Beine – kurze Wege“ soll auch künftig für alle Ortsteile gelten. Der Idee einer Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen könnten die Sozialdemokraten einiges abgewinnen, „sofern dafür ein überzeugendes pädagogisches Konzept entwickelt wird“, wie die schulpolitische Sprecherin Birgit Burdag betont.

Am „Dormagener Modell“ will die SPD keine Abstriche zulassen. „Dormagen ist mit diesem Modell deutschlandweit Vorreiter geworden. Die hohe Qualität der Betreuung und der Trägervielfalt ist ein weicher Standortvorteil, den wir nicht aufgeben dürfen“, erklärt der jugendpolitische Sprecher Michael Dries. Auf die präventive Arbeit in Jugendzentren könne insbesondere in den Brennpunkten nicht verzichtet werden.

Im Sportbereich hält die Fraktion nichts davon, die Vereine „kaputt zu sparen“. „Vielen Vereinen würde eine Nutzungsgebühr für die Sportstätten den Hals brechen“, warnt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Detlev Zenk. Er plädiert dafür, stattdessen die bisherigen Förderrichtlinien zu hinterfragen und die Förderung gezielter einzusetzen.

Weiteres Einsparpotenzial sieht die SPD noch in der Organisation der Verwaltung. „Die natürliche Fluktuation der Mitarbeiter sollte zu Aufgabenkritik und einer Optimierung der Verwaltungsabläufe genutzt werden, durchaus unter Einbeziehung externer Ratgeber wie z.B. Fachhochschulen oder Universitäten“, schlägt Ratsherr Erik Lierenfeld, der selbst Diplom-Verwaltungswirt ist, vor. "Dabei geht es einzig und allein um Abbau nicht mehr benötigter Stellen - nicht um Personalabbau.“
Zur weiteren Beratung schlägt die SPD Themenforen mit Bürgern, Vereinen und Institutionen vor. „Wir wollen den Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger nutzen, um zu realistischen und akzeptablen Einsparvorschlägen zu kommen. Ich lade alle im Rat vorhandenen demokratischen Parteien ein, diese Foren gemeinsam mit uns durchzuführen“, so Schmitt abschließend.