SPD fordert Konzept für die Innenverdichtung

(06.09.13 / Fraktion)
Innenverdichtung ist momentan das Zauberwort, um zusätzliche Bauflächen besonders in der Innenstadt zu schaffen. Allerdings kommt es dabei immer wieder zu Konflikten mit nicht bauwilligen Grundstückseigentümern und Anliegern, die letztlich dazu führen, dass bereits vollständig geplante Bauvorhaben zu den Akten gelegt werden müssen, wie im Fall Florastraße/Vom-Stein-Straße geschehen.

Die SPD kritisiert, dass Innenverdichtung in der Regel als Einzelmaßnahme geplant und nicht in einem städtebaulichen Gesamtzusammenhang gesehen wird. Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt mahnt an: „Innenverdichtung darf nicht um jeden Preis stattfinden, sondern muss die Stadt mit allen Ortsteilen und ihrem gesamten Umfeld berücksichtigen. Zu viel Verdichtung kann den Charakter eines Ortsteils zerstören und auch die Vermarktung insgesamt erschweren.“

Die planungspolitische Sprecherin Sonja Kockartz-Müller weist noch auf einen weiteren negativen Aspekt ungeregelter Innenverdichtung hin: „Ein zu hoher Versiegelungsgrad der Böden kann besonders in der Innenstadt das Stadtklima negativ beeinflussen. Hitzestau in den Straßen und Gebäuden oder Überflutung der Kanalisation bei Starkregen, weil Versickerungsmöglichkeiten fehlen, sind die Folgen.“

Deshalb fordert die SPD die Verwaltung auf, ein Konzept zur baulichen Innenverdichtung für die Stadt Dormagen zu entwickeln, welches klar regelt, wann Innenverdichtung sinnvoll ist und wann nicht. Das wichtigste Kriterium hierfür soll nach Ansicht der SPD die Akzeptanz der Pläne durch die Betroffenen sein. Bernhard Schmitt erläutert: „Wenn bei einer frühzeitigen Information aller Grundstückseigentümer klar wird, dass die Mehrheit die Bebauung ablehnt, braucht man nicht weiter zu planen. So wird verhindert, dass „für den Mülleimer“ geplant wird.“

Weitere wichtige Kriterien sind für die SPD die bauliche Anpassung an die Nachbarbebauung, die Berücksichtigung von Freizeit- oder Infrastrukturangeboten im Ortsteil sowie die Berücksichtigung der Verkehrssituation. Kockartz-Müller ergänzt: „Auch der Erhalt von ausreichenden Grünflächen im Ortsteil ist für die wohnungsnahe Erholung der Bewohner und die Verbesserung des Stadtklimas sicherzustellen.“

Ein klares Regelwerk könnte nach Ansicht der SPD der Verwaltung die Bewertung von Bauanfragen erleichtern und den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern Planungssicherheit geben.