SPD sieht den Erhalt des Tierparks Tannenbusch gefährdet

(30.09.13 / Fraktion)
Delhoven. Der Tierpark Tannenbusch stellt mit seiner vielfältigen einheimischen Tierwelt ein touristisches Highlight in Dormagen dar und zieht jedes Jahr auch viele auswärtige Besucher an. Im Tierpark leben derzeit über 130 Säugetiere und weit über 100 Wasser- und Hühnervögel. Jetzt scheint diese Vielfalt in Gefahr. Wie die SPD aus einem Schreiben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) erfuhr, plant die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschft (SVGD) als Besitzer des Tierparks, die für den Betrieb des Tierparks notwendige Zoogenehmigung zurückzugeben. Die Einrichtung dürfte dann nicht mehr als Tierpark bezeichnet werden, sondern als Wildfreigehege.

„Dies hätte fatale Folgen für den Tierbestand. Etwa 65 Tiere, die im Tannenbusch gehalten werden, müssten getötet werden, da ein Verkauf an andere Tierparks erfahrungsgemäß nicht möglich ist“, so Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt entsetzt. Auch Fraktionsvize Detlev Zenk kann es kaum glauben: „Die Attraktivität des Tierparks würde zwangsläufig unter einer radikalen Abschaffung von nahezu der Hälfte der Tiere stark leiden. Auf einer Fläche von 20 ha würden sich dann nur noch 40 Wildtiere befinden, d.h. selbst die geduldigsten Besucher könnten kaum noch Tiere beobachten. Damit würde die Attraktivität dieser wirklich sehr gut angenommenen Naherholungsanlage vollkommen aufgegeben und entwertet.“

Bernhard Schmitt, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SVGD ist, weist darauf hin, dass der Aufsichtsrat noch keine Entscheidung darüber getroffen hat, ob dem Tierpark die Zoogenehmigung entzogen wird. „Die SPD wird jedenfalls diesem Ansinnen der SVGD nicht zustimmen. Ich hoffe, dass sich die Mehrheit im Aufsichtsrat unserer Position anschließt. Um den Erhalt des Tierparks in seiner Tiervielfalt zu sichern, ist die Zoogenehmigung zwingend erforderlich“, so Schmitt. Im Schreiben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, das an alle Fraktionen gerichtet ist, bietet die SDW an, die Trägerschaft für den Tierpark Tannenbusch zu übernehmen. „Den Vorschlag sollte man durchaus in Erwägung ziehen, da dann alle Kompetenzen in einer Hand gebündelt wären“, finden Schmitt und Zenk.