Wunsch der Eltern nach einem Gesamtschulplatz wird nicht ernst genommen

(25.02.14 / Fraktion)
120 Schülerinnen und Schüler können aufgrund der hohen Anmeldezahlen nicht an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule aufgenommen werden. Nach Meinung der schulpolitischen Sprecherin der SPD Birgit Burdag ein Unding: „Diese Zahl belegt, dass der berechtigte Wunsch so vieler Eltern nach einem Gesamtschulplatz nicht ernst genommen wurde.“ Die enttäuschten Jungen und Mädchen hatten nun Gelegenheit, sich an der neu einzurichtenden Sekundarschule in einem verlängerten Anmeldeverfahren anzumelden.

Dass jedoch die Sekundarschule für die Eltern eine Alternative zur Gesamtschule ist, muss allerdings in Frage gestellt werden, denn diese hatte zunächst Probleme, eine ausreichende Schülerzahl für den Start zusammen zu bekommen. Richtwert für die Einrichtung der neuen Schule war eine Anmeldezahl von 75 Dormagener Kindern – Kinder aus umliegenden Städten wie z. B. Köln sollten nach Auskunft der Verwaltung nicht mitzählen. Nun allerdings sind unter den 83 Anmeldungen nur 72 Dormagener, elf Kinder kommen aus umliegenden Städten. Trotzdem wird die Sekundarschule zum kommenden Schuljahr ihren Betrieb aufnehmen.

In einer von der SPD in ihrer Form kritisierten und im Jahr 2013 durchgeführten Befragung befürworteten nach Interpretation der Verwaltung 175 Eltern der relevanten Drittklässler die Sekundarschule. Dass davon deutlich weniger als die Hälfte ihre Kinder nun an dieser Schule angemeldet haben, lässt Zweifel an der verwaltungsseitigen Darstellung des Elternwillens für eine Sekundarschule aufkommen. Auch die Koalition aus CDU, FDP und Grüne stützte die Auslegung der Verwaltung. In der Befragung standen im Übrigen den 175 Pro-Stimmen 390 Contra-Stimmen gegenüber.

„Es ist unglaublich, dass jetzt erneut die klaren Zahlen nach der politischen Interessenslage interpretiert und genutzt werden“, zeigen sich die Sozialdemokraten empört. „Jetzt werden 120 Kinder an der Gesamtschule abgelehnt, die Sekundarschule unterschreitet im verlängerten Anmeldeverfahren die zuvor vorgegebene Zahl von 75 Anmeldungen aus dem Stadtgebiet und das Ergebnis wird als Erfolg für die neue Schule deklariert.“

SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt ist enttäuscht: „Die nun vorliegenden Zahlen zeigen doch ganz deutlich, dass eine zweite Gesamtschule im Interesse der Eltern und Kinder gewesen wäre.“ Aber mit der Einführung der Sekundarschule wird die Schullandschaft in Dormagen für Jahre festgeschrieben und die Chance auf die immer wieder geforderte zweite Gesamtschule quasi abgeblockt.

Die Sozialdemokraten wünschen sich, dass die neue Dormagener Schule wirklich das halten wird, was Verwaltung und CDU im Vorfeld versprochen haben: „Die Anmeldezahlen in den nächsten Jahren werden beweisen, ob der Elternwille durch die Verwaltung und die Jamaika-Koalition wirklich erkannt und umgesetzt wurde.“ Alles andere ginge zu Lasten der Kinder.