Straßenbeleuchtung per Telefon selbst schalten

(03.03.15 / Fraktion)
Dormagen. Ein nicht unerheblicher Teil der Stromkosten einer Kommune entfällt auf die nächtliche Straßenbeleuchtung. Dass sich hier ein erhebliches Einsparpotenzial verbirgt, hat die Stadt Lemgo eindrucksvoll bewiesen. Sie entwickelte 2007 das Modell „Dial4light“ und spart seither ca. 100.000 € Stromkosten jährlich. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sonja Kockartz-Müller erklärt: „ Die Stadt hat gemeinsam mit den Bürgern einen Straßenpool ausgewählt, in dem die Straßenbeleuchtung nachts ausgeschaltet wird. Jede dieser Straßen erhält eine Nummer, die auch auf den Lampen aufgedruckt ist. Durch Wahl dieser Nummer über Festnetz oder Handy kann jeder Bürger die Lampen der Straße selbst einschalten. Nach 15 Minuten schalten sich die Lampen automatisch wieder aus.“

Die SPD hält dieses Modell unter Umständen auch in Dormagen umsetzbar und hat deshalb für die nächste Ratssitzung einen Antrag auf Prüfung gestellt. Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt führt aus: „Wir möchten wissen, wie hoch die jetzigen Kosten für die nächtliche Straßenbeleuchtung sind, wie hoch die Kosten für die Einführung von „Dial4light“ wären, wie viel dadurch eingespart werden könnte und welche Bereiche aus Sicht der Verwaltung für das System infrage kämen.“ Kockartz-Müller ergänzt: „ Uns ist sehr wichtig, die Bürger mitzunehmen. Für eine Testphase sollte die Auswahl der Straßen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgen. Ängste und Bedenken nehmen wir sehr ernst. Neben dem ökonomischen Nutzen ist das Modell natürlich auch ökologisch sinnvoll, da nur dann Licht eingeschaltet wird, wenn es benötigt wird.“

Mittlerweile haben sich weitere Kommunen wie z.B. Gütersloh und Borken entschlossen, das Modell „Dial4light“ zu nutzen. Es ist inzwischen zum Patent angemeldet und kann deutschlandweit genutzt werden. Derzeit werden Verbesserungen wie ein „Voice-System“ und eine App für Smartphone entwickelt. Gerade in Zeiten knapper Kassen ist das Modell aus Sicht der SPD eine Möglichkeit, in nicht unerheblichem Maße Energiekosten zu sparen und trotzdem jederzeit dem Bürger den Komfort einer beleuchteten Straße bieten zu können.