SPD schlägt Konzept zur Integration von Flüchtlingen vor

(02.09.15 / SPD-Fraktion)
Ein gegenseitiges Anerkennen und das wertschätzende Miteinander sind für die SPD-Fraktion die wichtigste Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt. Für Michael Dries, jugend- und sozialpolitischer Sprecher der SPD, wird dies auch bei der Bewältigung der aktuellen Flüchtlingsproblematik vorbildlich umgesetzt: „Die große ehrenamtlichen Hilfsbereitschaft sowie der engagierte Einsatz der Mitarbeiter von Stadtverwaltung, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden zeigt, das vor Ort ein starkes Fundament vorhanden ist, um in Zusammenarbeit den Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, eine Zukunftsperspektive zu geben.“

„Die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen wird in den nächsten Jahren zu den vorherrschenden Aufgaben in unserer Stadt gehören“, ist sich Fraktionsvize Martin Voigt sicher. „Deshalb müssen wir jetzt langfristige, wichtige und praxisnahe Schritte für die Aufnahme der Menschen in unserer Mitte festlegen.“ Dazu gehören neben Sprachkursen auch Angebote, um Flüchtlinge aus ganz anderen Kulturkreisen mit unserem Werteverständnis und auch den Bräuchen und „rheinische Eigenarten“ vertraut zu machen. Voigt: „Woher sollen beispielsweise traumatisierte Flüchtlinge aus Syrien wissen, dass Schützenfestumzüge nichts mit militärische Machtdemonstration zu tun haben? Die Angebote sollen aber auch grundlegende Strukturen unserer Gesellschaft vermitteln, wie die Rolle des Ehrenamtes und die Aufgaben von Kommune und Kreis für die Bürgerinnen und Bürger in Dormagen“

Der Glaube ist für viele Flüchtlinge das einzig verbliebene stabile Fundament in ihrem Leben. Daher müssen Voraussetzungen geschaffen werden, um ihnen eine freie und würdevolle Religionsausübung zu ermöglichen. Hier sollen die Religionsgemeinschaften vor Ort bei der Flüchtlingsbetreuung einbezogen werden.

„Wichtig ist uns auch, dass die Flüchtlinge sinnvollen Beschäftigungen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen nachgehen können und mit ihrem Beitrag eine Wertschätzung erhalten“, so Dries weiter. „Vorstellbar wären hier mithelfende ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen und Verbänden.“ Hier gelte es, ein Konzept zu entwickeln, welches beispielsweise die Kenntnisse und Fähigkeiten der Flüchtlinge entspricht und ihnen einen strukturierten Tagesablauf zu ermöglicht.

Begegnungsstätten wie die „Cafés Grenzenlos“ sollen als Anlaufstelle für Flüchtlinge ausgebaut und auch finanziell unterstützt werden. „Hier werden Familien in Alltagsfragen unterstützt und Barrieren und Vorbehalte abgebaut“, weiß Voigt.

„Professionelle und ehrenamtliche Hilfen und Ressourcen müssen gesichert, ausgebaut und koordiniert werden“, so die beiden SPD-Stadträte abschließend. „Deshalb ist uns wichtig, dass alle Beteiligten auf eine gemeinsame (Internet)-Plattform zugreifen können, um beispielsweise schnelle Hilfe bei der Suche nach Dolmetschern, Fördermöglichkeiten für Projekte oder Alltagsfragen zu finden.“

Die Sozialdemokraten sind überzeugt, dass die mit diesen Maßnahmen verbundenen Kosten sich – genau wie beim Dormagener Modell – auf lange Sicht bezahlt machen, da mit einem gut umgesetzten Konzept ein friedliches und bereicherndes Miteinander erreicht wird und finanziellen Belastungen als Folge einer mangelnden Integration weitestgehend vermieden werden können.