CDU interpretiert Gutachten zur Wirtschaftsförderung falsch

(22.02.16 / Stadtverband)
Dormagen. Mit Verwunderung las SPD Chef Carsten Müller die Schlussfolgerungen der CDU und ihrem Fraktionsvorsitzenden Heryscheck aus der Befragung der Dormagener Wirtschaft in der regionalen Presse. Ihm drängt sich die Frage auf: „Will die Dormagener Wirtschaft wirklich Besuche eines im Vorwahlkampf für den nordrhein-westfälischen Landtag stehenden Lokalpolitikers oder wollen die Dormagener Betriebe gute Rahmenbedingungen?“ Doch genau dies scheint der CDU in den vergangenen Jahren nicht wirklich gelungen zu sein. „Mit dieser Befragung, die uns jetzt vorliegt, wissen wir nun, was unsere heimischen Betriebe wirklich wollen bzw. brauchen“, ist Müller überzeugt.

Die Ergebnisse des ExperConsult Gutachtens werden von der CDU an verschiedenen Stellen falsch interpretiert. Fakt ist: Laut Umfrage halten 71 Prozent der Betriebe die Verwaltung für wirtschaftsfreundlich. Zudem wird die Wirtschaftsförderung als kompetent und zuverlässig gesehen. Umgekehrt wünschen sich nur 15 Prozent der Betriebe eine noch flexiblere und offenere Unternehmensbetreuung und nur zehn Prozent wollen eine Kontaktaufnahme durch die Wirtschaftsförderung.

Bei der offenen Frage: „Nennen Sie bitte Stärken, die Ihnen zur Stadtverwaltung/Wirtschaftsförderung einfallen?“ wurde von den antwortenden Unternehmen mehrfach der "Frische Wind durch den Tatendrang des neuen Bürgermeisters" betont. Zudem wurde die Wirtschaftsförderung als "hilfsbereit, freundlich, ansprechbar" beurteilt und für ihr "hohes Engagement" gelobt. Für Müller ist klar: „Das zeigt, dass die Dormagener Firmen viel positives in der Arbeit des Bürgermeisters und der Wirtschaftsförderung sehen. Dass die CDU hier das Ergebnis der Umfrage schlechter darstellen möchte als es tatsächlich ist, liegt offensichtlich im Vorwahlkampf ihres Fraktionsvorsitzenden begründet.“

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage ist: 49 Prozent der Betriebe sind der Meinung, dass mehr für den Wirtschaftsstandort getan werden muss. „Den Kraftakt muss die gesamte politische Ebene meistern. Daher ist eine ergebnisoffene Vorgehensweise zur Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung der richtige Weg“, ist sich Müller sicher.