SPD holt OGS-Vertreter, Politik und Verwaltung an einen Tisch

(09.03.16 / Fraktion)
Dormagen. Trotz verbesserter finanzieller Ausstattung ist die Gesamtsituation für die Offenen Ganztagsschulen (OGS) im Stadtgebiet nicht einfacher geworden. Ein Grund für die SPD, Vertreter der OGS-Träger mit Politik und Verwaltung an einen Tisch zu bringen. Insgesamt 12 erfahrene OGS-Vertreter diskutierten jetzt mit der SPD-Landtagsabgeordneten Eva Voigt-Küppers, den SPD-Fraktionsvertretern Martin Voigt, Rotraud Leufgen und Michael Dries sowie dem 1. Beigeordneten der Stadt Dormagen Robert Krumbein über Rahmenbedingungen, Verbesserungsmöglichkeiten und Positionen von Trägern, Landesregierung und der sozialdemokratischen Kommunalpolitik. Trotz vollen Terminkalenders schaute auch Bürgermeister Erik Lierenfeld bei dem Gespräch vorbei.

Sorgen bereitet den OGS-Vertretern vor allem, dass die zur Verfügung stehenden Mittel zukünftig nicht mehr ausreichen. Sie machten deutlich, dass sie schon jetzt „am Limit“ arbeiteten. Weitere Gruppen und Arbeitsfelder bei gleichbleibender Finanzgrundlage würden auf Kosten der Betreuungsqualität gehen. Erschwerend hinzu käme noch die Betreuung der Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Sprachbarrieren und schwere Traumatisierungen machten neue Strukturen notwendig, um die tägliche pädagogische Arbeit für alle auf einem qualitativ guten Niveau durchführen zu können. Hier wünschen sich vor allem die Mitarbeiter in den Einrichtungen mehr Verständnis für ihre Arbeit und einen besseren Austausch mit Politik und Verwaltung.

Eva Voigt-Küppers, Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und zuständig für die Bereiche Schule, Weiterbildung und Sport, erläuterte, dass die NRW-Regierung für 2016 neben einer dreiprozentigen Erhöhung der Landespauschale, die dynamisch angepasst wird, zusätzlich 17.500 OGS-Plätze für Flüchtlingskinder bereitstellt.

Diskutiert wurde weiterhin u. a. über die Einbindung von Ehrenamtlern, eine dynamische Anpassung des freiwilligen Zuschusses durch die Stadt Dormagen und Möglichkeiten, die Qualitätsstandards in der OGS durch Pädagogen und Fachkräfte zu sichern.

Die Vertreter der SPD-Fraktion machten deutlich, dass die auf ihren Antrag hin in den Haushalt 2016 eingestellten 26.500 Euro für das kommende Schuljahr nicht für den Ausbau von Gruppen sondern zur Qualitätssicherung verwendet werden müssen. Sie schlugen zudem vor, einen „Unterausschuss OGS“ einzurichten, in dem Vertreter der OGS-Träger, der Schulen, der Verwaltung und der Politik Grundlagen für die Arbeit in den Offenen Ganztagsschulen entwickeln und sich fachlich austauschen können.

Zum Abschluss des Gesprächs einigten sich alle Teilnehmer auf ein erneutes Treffen nach den Sommerferien, damit die aktuellen Entwicklungen und die Situation der OGS in der Vorbereitung des Haushaltes 2017 Berücksichtigung finden können.