FDP-Fraktion mehr an Posten als an Sachpolitik interessiert

(23.08.16 / Fraktion)
Dormagen. Überrascht zeigt sich die SPD-Fraktion vom jĂŒngsten Ansinnen der FDP, die RatsausschĂŒsse aufzulösen und neu zu besetzen. „Abgesehen davon, dass sich die MehrheitsverhĂ€ltnisse im Rat durch den Übertritt des ehemaligen SPD-Ratsherrn SrĂ€ga in die FDP-Fraktion im letzten Jahr auch nicht gravierend verĂ€ndert haben, sehen wir keinen Grund, die 2014 mit CDU, FDP, Zentrum sowie GrĂŒnen und Piraten/die Linke einvernehmlich getroffenen Vereinbarungen nun ad Acta zu legen“, so SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt. Dass ausgerechnet die FDP den Antrag auf Neubesetzung der RatsausschĂŒsse stellt, wundert die Sozialdemokraten sehr. „An verschiedenen Ausschusssitzungen und Arbeitskreisen in dieser Ratsperiode hat die FDP gar nicht erst teilgenommen oder war extrem schlecht vorbereitet. Sie begrĂŒndete dies mit einer ArbeitsĂŒberlastung, hat aber nun wohl zum Ziel, viel stĂ€rker in die politische Arbeit eingebunden zu werden“, erklĂ€rt Fraktionsvize Voigt. „Das passt fĂŒr mich nicht zusammen, denn mehr Einbindung bedeute doch auch zusĂ€tzlicher Aufwand. Es sei denn man habe es nur auf Pöstchen abgesehen.“

„Wie sich die anderen Fraktionen im Rat zu diesem Antrag der FDP verhalten, der auch inhaltlich unsauber ist, bleibt abzuwarten“, ergĂ€nzt Fraktionsvorstandsmitglied Andreas Behncke. „Klar ist aber auch, dass damit die gute Arbeit der Ausschussmitglieder in den letzten beiden Jahren in Frage gestellt wird.“ Behncke wundert sich vor allem ĂŒber den Zeitpunkt des Antrages, der in der Ratssitzung am 8. September beraten werden soll, denn die MehrheitsverhĂ€ltnisse seien ja bereits seit gut einem Jahr leicht verĂ€ndert. „Warum wĂ€hlen die Liberalen ausgerechnet einen so ungĂŒnstigen Zeitpunkt fĂŒr ihren Antrag und haben ihn nicht in den vergangenen Monaten gestellt?“ fragt sich der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Denn in der September-Ratssitzung wird auch der Haushalt 2017 eingebracht. „Anstatt mit den erfahrenen Teams gleich in die Beratungen gehen zu können, nimmt die FDP in Kauf, dass zunĂ€chst die Neubesetzung der AusschĂŒsse die Tagespolitik bestimmen wird. Anschließend mĂŒssen sich neue Mitglieder erst einarbeiten und weiteres Fachwissen aneignen, so dass die veranschlagte Zeitschiene vermutlich nicht eingehalten werden kann.“ Dies könne nicht im Sinne der der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger sein.