Neue Landesregierung belastet Dormagen mit 358.600 Euro Krankenhausumlage

(17.09.17 / )
Mit dem Nachtragshaushalt 2017 hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann die Messlatte hoch gesetzt. In einem ersten Schritt will die schwarz-gelbe Landesregierung einmalig die Krankenhausinvestitionsförderung erhöhen. Dabei sollen die Fördermittel fĂŒr Investitionen in einige der landesweit 350 KrankenhĂ€user sofort um 250 Mio. Euro erhöht werden. Von dieser Summe sollen 150 Mio. Euro vom Land getragen werden, 100 Mio. Euro von den Kommunen.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Dormagen, Bernhard Schmitt erklĂ€rt dazu: „Das Vorhaben ist inakzeptabel. CDU und FDP wollen Wohltaten auf dem RĂŒcken der Kommunen verteilen. Die Krankenhausfinanzierung muss Aufgabe des Landes sein.“

Nach den sich im Koalitionsvertrag befindenden AnkĂŒndigungen zur Förderung der KrankenhĂ€user mĂŒsse nun DĂŒsseldorf liefern, ohne die Kommunen zusĂ€tzlich zu belasten. FĂŒr Dormagen wĂŒrde sich die Krankenhausumlage noch in diesem Jahr um rund 358.600 Euro erhöhen. „Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle, etwa fĂŒr den dringend benötigten Ausbau der KindertagesstĂ€tten“, erklĂ€rt Schmitt.

Deutliche Worte findet auch SPD-Stadtverbandsvorsitzender Carsten MĂŒller: „In ihrem Wahlprogramm hat die CDU erklĂ€rt, die Kommunen entlasten zu wollen. Jetzt werden als eine der ersten Amtshandlungen die Kommunen zur Kasse gebeten. Das ist klarer Wahlbetrug! Die durch die Abschaffung des Kommunalsoli entstandene FinanzlĂŒcke wird jetzt in etwa gleicher Höhe durch die Krankenhausumlage gestopft. Nur mit dem Unterschied, dass durch den Kommunalsoli nur die reichen Gemeinden belastet wurden, durch die Krankenhausumlage aber alle Kommunen belastet werden. Das ist unsolidarisch und unsozial.“

Schmitt abschließend: „KrankenhĂ€user sind ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Grund- und Notfallversorgung in Nordrhein-Westfalen. Um eine hohe QualitĂ€t und LeistungsfĂ€higkeit sicherzustellen, ist eine ausreichende Finanzierung durch das Land unerlĂ€sslich.“