SPD-Maiempfang stand auch im Zeichen der Europawahl

(09.05.19 / Stadtverband)
Mit Sarah Philipp, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Landtag, präsentierte der SPD-Stadtverband bei seinem diesjährigem Maiempfang eine hochkarätige Rednerin in der Dormagener Kulturhalle. Stadtverbandsvorsitzender Carsten Müller begrüßte neben Bürgermeister Erik Lierenfeld viele Vertreter aus lokalen Unternehmen, Betriebsräten, Vereinen und Institutionen, die die Gelegenheit nutzten, in lockerer Atmosphäre Gespräche zu führen, neue Leute kennenzulernen und auch, um ihre Anliegen formlos an die sozialdemokratischen Politiker heranzutragen.

Sarah Philipp konzentrierte sich in ihrer Rede auf die Werte der Sozialdemokratie, forderte einen europäischen Mindestlohn von 12 Euro, und die Abschaffung der Kita-Gebühren in ganz NRW. Auch eine wesentliche Verbesserung des sozialen Wohnungsbaus und die Beschäftigung mit der Digitalisierung stehen auf der Agenda der NRW-Politiker. Die 32-Jährige lobte Dormagen als Stadt der Vielfalt, sei es bei dem Miteinander der Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln, sei es im Sport oder auch beim Bier: „Hier kann man Kölsch trinken, wird aber auch nicht aus dem Raum getrieben, wenn man lieber Alt mag.“ Phillip warb für die Teilnahme an der Europawahl, damit nicht das Feld den Leuten überlassen wird, die diese Gemeinschaft gar nicht wollten.

In seiner Begrüßungsrede hatte Carsten Müller zuvor kritisiert, dass sich viele inzwischen eher mit Überschriften als mit der Auseinandersetzung in der Sache beschäftigten. Er sieht ebenfalls den Weg in die Zukunft nur über ein starkes Europa und hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung. Aber auch auf kommunaler Ebene stehen im nächsten Jahr Wahlen an. So lud Müller dazu ein, an dem nun neu zu erarbeitetem Wahlprogramm mitzuwirken. Wie schon für den Zukunftsplan 2020 werden wieder verschiedenen Abende mit Schwerpunktthemen angeboten, an denen Interessierte ihre Vorschläge und Wünsche einbringen können.

Bürgermeister Erik Lierenfeld machte in seiner Rede klar, dass Europa trotz aller berechtigten Kritik in erster Linie Frieden, Demokratie, Wohlstand und freier Handel bedeutet. Für ihn ist der Wunsch nach dem „Brexit“ deshalb nicht wirklich zu verstehen, auch wenn es noch Einiges gäbe, was nicht rund liefe. Viele Briten wollten deshalb deutsche Staatsbürger werden. In Dormagen findet demnächst sogar ein eigener Einbürgerungstermin für sie statt.