CDU fehlt die WertschĂ€tzung fĂŒr Rathaus-Mitarbeiter

(28.05.19 / Stadtverband)
„Dass die Kernkompetenz der CDU nicht gerade im Bereich der Arbeitnehmerfragen liegt, beweist sie mit ihren aktuellen Äußerungen zur stĂ€dtischen Personalsituation“, stellt Carsten MĂŒller, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Dormagen fest. „Das Hin- und Herschieben von Personal unter den Gesichtspunkten von Einsparpotentialen als intelligente Aufgabenverteilung und nachhaltiges Personalmanagement zu bezeichnet ist gegenĂŒber den Menschen, die in der Verwaltung arbeiten, eine Frechheit.“

BĂŒrgermeister Erik Lierenfeld hatte in der letzten Sitzung mehr Personal gefordert, um sein „SOS-Paket“ zur Verbesserung von Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit in der Stadt bewĂ€ltigen zu können. UnterstĂŒtzung bekommt er dabei von der Personalratsvorsitzenden Renate Dixon. Lierenfeld erhielt zwar die Zustimmung des Rates fĂŒr seine VorschlĂ€ge, allerdings keine fĂŒr eine Aufstockung des Personals.

„Ganz abgesehen davon, dass ein Arbeitgeber nicht einfach qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fĂŒr Reinigungs- und Sicherheitsdienste in den Schicht- und Wochenenddienst versetzen kann und darf, wĂ€re so ein willkĂŒrliches Verhalten ein Schritt zurĂŒck ins letzte Jahrhundert“ so MĂŒllers Vertreterin Susanne Uhlman und fragt: „Ist dies das neue ‚Konservativ‘ mit der RĂŒckbesinnung auf alte CDU-Werte?“

Wenn der CDU-Vorsitzende Kai Weber damit beschwichtigen wolle, es gehe darum, Prozesse in der Verwaltung zu ĂŒberdenken und neu zu organisieren, scheine er nicht zu wissen, dass in den Jahren 2015/2016 eine umfangreiche Untersuchung der Verwaltung zu den Themenfeldern Aufgabenkritik, Interkommunale Zusammenarbeit und Personalentwicklung durchgefĂŒhrt wurde, so MĂŒller weiter. „Aus den Ergebnissen wurden und werden die entsprechenden Konsequenzen gezogen. DarĂŒber ist auch die CDU umfassend informiert.“

„In diesem Zusammenhang zudem einen fĂŒr Mitarbeiter verbundenen Aufgaben- und Arbeitsplatzwechsel damit zu begrĂŒnden, dass sie ‚von unsinnigen Aufgaben entlastet werden und sich auf das Wesentliche konzentrieren können‘ ist unfassbar. An dieser Stelle fehlt der CDU zum einen die Kompetenz, sich ein Urteil ĂŒber die Wertigkeit von Aufgaben und Einsatz der BeschĂ€ftigten zu bilden und - was noch viel schlimmer ist - auch die WertschĂ€tzung fĂŒr deren Arbeit“, ergĂ€nzt Ruben Gnade, stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes.

„Gerne diskutieren wir mit den Christdemokraten ĂŒber die Personalentwicklung und die Aufgaben in der Verwaltung. Aber bevor sie Forderungen pauschal und einfach aus dem Bauch heraus stellen, sollten sie sich sachkundig machen und die Mitarbeiter nicht einfach wie jede andere betriebliche Ressource betrachten“, so MĂŒller abschließend. „Die parteipolitische Blockadepolitik nĂŒtzt doch am allerwenigsten den Dormagenerinnen und Dormagenern.“ Seine Partei fordert deshalb die RĂŒckkehr zur Sachpolitik, um als SPD/CDU-Koalition die Verantwortung fĂŒr die Stadt weiterhin zu ĂŒbernehmen.

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Carsten MĂŒller, Vorsitzender des SPD-Stadtverbands