SPD: Bäderfrage - Schnellschüsse der CDU nicht angebracht
(06.03.12 / Fraktion / Dormagen / Nievenheim)Das Gutachten des Dr. Brauer zum Zustand der beiden Hallenbäder lag den Gremien gerade mal zwei Tage vor, da preschte der CDU-Ortsverband Dormagen bereits mit der Meldung vor, dass die CDU sich für einen Badneubau in „zentraler Lage“ am Straberger/Nievenheimer See einsetze. Diese Eile wird der schwierigen Thematik nicht gerecht, findet Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt: „Bei einer solch weitreichenden Entscheidung, die den städtischen Haushalt viele Jahre beeinflussen wird, muss man sich die Zeit nehmen, das vorhandene Datenmaterial gründlich zu prüfen, um einen möglichst breiten Konsens zu finden.“ Eile ist aus Sicht der SPD nicht gegeben. „Der Haushalt für 2012/2013 ist beschlossen, zusätzliche Gelder müssten sowieso ins Haushaltssicherungskonzept eingearbeitet werden“, so Schmitt.
Auch der vorgeschlagene Standort trifft bei der SPD auf Kritik. Ratsherr Martin Voigt führt aus: „Wie hoch sollen die Kosten für einen Neubau auf der grünen Wiese ohne jegliche Infrastruktur denn werden? Ein Bad sollte gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und nicht weitab jeglicher Besiedlung liegen. Außerdem liegen die Flächen rund um den Nievenheimer See im Landschaftsschutzgebiet.“
Carsten Müller, Vorsitzender der SPD Dormagen, vermisst beim CDU-Ortsverband Sachverstand: „Die CDU baut wieder erst das Dach, danach macht sie sich vielleicht Gedanken über das Fundament. Wir müssen erst den gesamten Komplex der Fragen zum Verbund von Freibädern und Hallenbädern, sowie der Durchführbarkeit von Schul- und Vereinsschwimmen untersuchen. Dazu gehört dann auch die Berechnung der Wirtschaftlichkeit, nicht nur beim Bau, sondern auch beim späteren Betreiben der entweder vorhandenen oder neuen Schwimmstätten.“
Die SPD lädt die Bevölkerung ein, sich an einer Arbeitsgruppe der Fraktion zu beteiligen, um das Thema umfassend zu bearbeiten. „Wir werden nach dem Erhalt verschiedener Szenarien seitens der Verwaltung über Abriss und Neubau an unterschiedlichen Stellen uns in einer Arbeitsgruppe zeitnah ein abschließendes Bild machen“, so Sportausschussvorsitzender Detlev Zenk. Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger nimmt die SPD gerne entgegen.
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