SPD-Fraktion diskutiert Bedeutung der Geburtsklinik für das „Dormagener Modell“
(25.11.24 / Fraktion)Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dormagen widmete sich am Montag, den 18. November 2024, im Rahmen einer offenen Fraktionssitzung der zentralen Bedeutung der Geburtsklinik in Dormagen im Kontext des „Dormagener Modells“. Zu Gast waren Helene Rosellen, Geschäftsführerin der Dormagener Sozialdienst gGmbH, die Familienhebamme Susanne Huth sowie Lara Holzapfel, Expertin für frühe Förderung im Fachbereich Kinder, Jugend, Familie und Schule der Stadt Dormagen.
Gemeinsam mit interessierten Fraktionsmitgliedern und Bürger*innen wurde die enge Vernetzung und hohe Qualität der Betreuung für werdende Eltern und Familien in Dormagen thematisiert.
Das Dormagener Modell: Prävention für eine bessere Zukunft
Fraktionsvorsitzender Michael Dries führte in die Grundlagen des Dormagener Modells ein und betonte die Wichtigkeit frühzeitiger Prävention zur Förderung von Chancengleichheit: „Fast jedes sechste Kind in Deutschland lebt in relativer Armut. Besonders betroffen sind Kinder aus Familien mit Alleinerziehenden, in denen Eltern keinen Vollzeiterwerb haben, oder mit Migrationshintergrund. Diese Kinder starten mit erheblichen Nachteilen ins Leben – schlechtere Bildungschancen, gesundheitliche Probleme und eingeschränkte soziale Mobilität prägen ihren Alltag. Das Dormagener Modell setzt hier an: Es bietet ein umfassendes Präventionsprogramm, das die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt und unterstützt Eltern in ihrer Erziehungsrolle.“
Helene Rosellen erklärt dazu, dass das Konzept nicht nur auf den Schutz von Kindern in akuten Gefährdungslagen abzielt, sondern präventiv ansetzt, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. „Kinderschutz ist in Dormagen eine gemeinschaftliche Aufgabe. Durch die enge Vernetzung von Klinik, Familienhebammen und städtischen Strukturen fördern wir positive Lebensbedingungen und machen Unterstützung für alle Familien leicht zugänglich.“
Familienhebammen: Ein Anker für junge Familien
Susanne Huth erläuterte die wichtige Rolle der Familienhebammen: „Wir begleiten Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf – oft weit über die ersten Wochen hinaus. Wir stehen bei sozialen, emotionalen und organisatorischen Herausforderungen zur Seite.“
Eine starke Geburtsklinik als Herzstück
Lara Holzapfel hob hervor, wie eng die Dormagener Geburtsklinik mit den städtischen Strukturen zusammenarbeitet: „In Dormagen funktioniert die Vernetzung besonders gut. Frühe Hilfen, Geburtsklinik und Familienhebammen greifen Hand in Hand. Über die Wochenbettstation finden Eltern in einer ruhigen und unterstützenden Umgebung den Einstieg ins Familienleben. Und sie wissen: Wenn Hilfe benötigt wird, ist Unterstützung jederzeit erreichbar – sei es durch die Hebamme oder das Familienbüro.“
Als Vorzeigeeinrichtung steht die Dormagener Geburtsklinik, die auf dem Weg zur Zertifizierung als „babyfreundliches Krankenhaus“ ist, stellvertretend für das umfassende Konzept des Dormagener Modells. Dieses ergänzt die Auszeichnung der Stadt als „Kinderfreundliche Kommune“ und verdeutlicht: In Dormagen wird Familie von Beginn an ganzheitlich begleitet.
Warnung vor Verlagerung der Geburtsstation nach Neuss
Mit Besorgnis wurde die mögliche Verlagerung der Dormagener Geburtsstation nach Neuss diskutiert. Fraktionsvorsitzender Michael Dries warnte: „Ein Verlust der Geburtsklinik wäre ein herber Schlag für unser Netzwerk. Die kurzen Wege, die besondere Atmosphäre und die Zusammenarbeit vor Ort sind einzigartig und strahlen weit über Dormagen hinaus.“
Helene Rosellen unterstrich: „Das Dormagener Modell lebt von der Nähe und Verlässlichkeit der Strukturen. Es zeigt eindrucksvoll, wie eine enge Vernetzung allen Familien die bestmögliche Unterstützung bietet.“
Die SPD-Fraktion Dormagen setzt sich entschlossen für den Erhalt der Geburtsklinik und das Vorzeigemodell „Dormagener Modell“ ein. Michael Dries abschließend: „Es steht für das, was Dormagen ausmacht: Nähe, Verlässlichkeit und echte Familienfreundlichkeit.“
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