Arbeitsgruppe soll Handlungsoptionen im Bereich der Energieversorgung erarbeiten
(14.04.22 / Fraktion)Der Schock sitzt tief: Die energieversorgung dormagen gmbh (evd) muss den Arbeitspreis für die Versorgung mit Erdgas aufgrund der derzeitigen Krisen ab dem 1. Juni 2022 um ca. 150 Prozent anheben. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet dies über 2.000 Euro Mehrkosten jährlich. Ein Betrag, den Menschen mit geringerem Einkommen und Familien nur schwer stemmen können, zumal auch die weiteren Kosten des täglichen Bedarfs weiter ansteigen. „Wir müssen zusehen, dass wir als Stadt und als Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich die großen Verbrauchsmengen an Gas, Strom und Öl reduzieren und im Bereich der Energieversorgung unabhängiger von Risiken werden“, erklärt SPD-Fraktionsvize Martin Voigt.
Ein Weg ist bereits die im Rahmen der Energiewende von den Sozialdemokraten angetriebene städtische Förderung von Photovoltaikanlagen, die Bezuschussung von Dach- und Fassadenbegrünung im privaten Bereich oder die Forderung, in Wohnungsbau- und Gewerbegebieten so weit wie möglich auf eine regenerative und Energieversorgung und ein klimafreundliches Bauen zu setzen. „Doch dies allein ist in der aktuellen Situation zu wenig“, erklärt Carsten Müller, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Wir müssen kreative Lösungen finden, damit sich jede Dormagenerin und jeder Dormagener sowie jedes lokale Unternehmen energietechnisch so aufstellen kann, dass die Sorge um Heiz- und Stromkosten nicht zu einem Problem wird, dass Lebensqualität und Entwicklung massiv beeinträchtigt.“
Die sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Deshalb hat die SPD-Fraktion für die kommende Ratssitzung die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Vertretenden der evd, der Verwaltung und ggf. weiterer Unternehmen des Stadtkonzerns sowie Vertretenden der Fraktionen beantragt, die Handlungsoptionen im Bereich der Energieversorgung erarbeitet. „Wir benötigen innovative und lebensnahe dezentrale Lösungen“, erklärt Voigt weiter und Müller ergänzt: „Einsparung und effiziente Nutzung von Energie sowie das Vorantreiben der Energiewende in Mobilität und Wärmeversorgung müssen genauso in die kommunale Politik einbezogen werden wie die Stromherstellung und -nutzung.“ Beratungsangebote, die dem gerade beendete Projekt „Energiequartier Horrem“ entsprechen, sollen zudem bereits kurzfristig auf Energieeinsparungspotentiale in jedem Haushalt hinweisen und entsprechende Möglichkeiten aufzeigen.
Fotoquelle: piviso/pixabay
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