Gegenmeinung zur CDU-Forderung zur Umwandlung der Rachel-Carson-Schule in eine Gesamtschule
(24.07.25 / Fraktion)In der NeuĂ-Grevenbroicher Zeitung vom 24. Juli 2025 kĂŒndigt die CDU Dormagen an, die Rachel-Carson-Schule (RCS) in eine Gesamtschule umwandeln zu wollen. Die SPD Dormagen kritisiert diese Kehrtwende scharf, denn sie ist nicht nur sachlich unbegrĂŒndet, sondern auch politisch widersprĂŒchlich.
Die SPD Dormagen hat sich im Jahr 2012 ausdrĂŒcklich nicht gegen die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule gestellt und war offen fĂŒr eine konstruktive Schulentwicklung im Sinne der Eltern und SchĂŒler:innen. Es war hingegen die CDU, die sich unter dem damaligen BĂŒrgermeister und heutigem Stadtratskandidaten Peter-Olaf Hoffmann entschieden fĂŒr die Einrichtung einer Sekundarschule eingesetzt hat und damit ganz bewusst gegen die Gesamtschulstruktur. âGerade die CDU hat sich mit aller Kraft fĂŒr die Sekundarschule stark gemacht. Jetzt so zu tun, als sei die Gesamtschule der richtige Weg, ist reine Wahlkampftaktik auf Kosten der Schulgemeinschaftâ, erklĂ€rt Michael Dries, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dormagen.
Die SPD erinnert daran, dass unter BĂŒrgermeister Erik Lierenfeld (SPD) die Rachel-Carson-Schule zu einer der modernsten Schulen im Rhein-Kreis Neuss entwickelt wurde, in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung, den LehrkrĂ€ften, der Verwaltung sowie SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern. Die Schule ist inzwischen nicht nur baulich, sondern auch pĂ€dagogisch sehr gut aufgestellt. âDie Rachel-Carson-Schule hat sich etabliert. Sie wird von Eltern und SchĂŒler:innen angenommen und geschĂ€tzt. "Sie jetzt in Frage zu stellen, ist verantwortungslos und erzeugt erneut unnötige Verunsicherungâ, so Birgit Burdag, stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses.
Am 15. Juni 2023 hat der Dormagener Stadtrat einstimmig, mit der Stimme von Anissa Saysay, beschlossen: âDormagen hat mit seinem Schulangebot im Bereich der weiterfĂŒhrenden Schulen eine vielfĂ€ltige und bedarfsgerechte Schullandschaft, die dauerhaft beibehalten werden soll. Das betrifft aus dem gegliederten Schulsystem eine Realschule und zwei Gymnasien und aus dem integrierten Schulsystem eine Gesamt- und eine Sekundarschule.â Dieser Beschluss war das Ergebnis einer fundierten Analyse der Schulentwicklungsplanung. Dass die CDU nun, weniger als zwei Jahre spĂ€ter, diese Struktur öffentlich infrage stellt, entbehrt jeder bildungspolitischen Verantwortung.
TatsĂ€chlich war es die Dormagener CDU-Stadtverbandsvorsitzende und heutige BĂŒrgermeisterkandidatin Anissa Saysay, die bereits im FrĂŒhjahr 2023 mit ihrer Forderung nach einer weiteren Gesamtschule erhebliche Unruhe unter Eltern und LehrkrĂ€ften ausgelöst hatte und das ohne fundierte Grundlage. âDie Fakten liegen auf dem Tisch: Es gibt keinen Bedarf fĂŒr eine weitere gymnasiale Oberstufe in Dormagen. Mit drei Gymnasien und einer Gesamtschule ist die Stadt gut versorgt. Wer dennoch eine neue Gesamtschule einrichten will, muss ehrlich sagen, dass das zulasten eines bestehenden Gymnasiums gehtâ, betont Rotraud Leufgen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Besonders betroffen wĂ€re dabei das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, das eng mit der Rachel-Carson-Schule kooperiert. Diese Kooperation ermöglicht es SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der RCS bereits heute, nahtlos in die gymnasiale Oberstufe zu wechseln, ein System, das funktioniert und von vielen genutzt wird.
âDen aktuell in der CDU Verantwortlichen scheint nicht klar zu sein, wie die âUmwandlungâ einer Sekundarschule zu einer Gesamtschule ablaufen wĂŒrde. Man mĂŒsste die Sekundarschule ĂŒber Jahre auslaufen lassen und eine neue Schule mit allem Drum und Dran parallel aufbauen. Das heiĂt, es gibt dann zwei Systeme, zwei Schulleitungen, zwei Lehrerkollegien etc. vor Ort an einem Standort. Es ist nicht mit einer Umbenennung getan!â, so Michael Dries weiter.
Die SPD Dormagen fordert die CDU auf, schulpolitisch zur Sachlichkeit zurĂŒckzukehren. Die erfolgreiche Entwicklung der Rachel-Carson-Schule darf nicht durch kurzfristige und unausgereifte VorschlĂ€ge gefĂ€hrdet werden. Der einstimmige Ratsbeschluss von 2023 ist ein klares Bekenntnis zur bewĂ€hrten Schullandschaft in Dormagen â und sollte gerade im Interesse der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler respektiert werden.
SPD-Meldungsarchiv
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