Ănderung der StraĂenausbaubeitrĂ€ge ist bĂŒrgerfeindliches Flickwerk
(09.07.19 / Fraktion / Stadtverband)Absolut unzufrieden zeigt sich SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Behncke mit den von der schwarz-gelben Landesregierung vorgelegten Regelungen zur Erhebung von StraĂenausbaubeitrĂ€gen: âHier haben CDU und FDP die Forderung der Volksinitiative âStraĂenbaubeitrag abschaffenâ einfach ignoriert.â Mehr als 466.000 Menschen hatten die Initiative unterzeichnet â 400.000 mehr, als notwendig gewesen wĂ€ren, damit sich der Landtag mit dem Thema befasst. Behncke weiter: âDie nun beschlossenen MaĂnahmen schaffen ein Mehr an Problemen und BĂŒrokratie.â Im Vorfeld war eine Initiative der SPD-Landtagsfraktion zur Abschaffung der StraĂenausbaubeitrĂ€ge am Widerstand von CDU und FDP gescheitert. âAber StraĂenbaubeitrĂ€ge gelten bundesweit als Auslaufmodelleâ, weiĂ SPD-StadtrĂ€tin Jenny Gnade, Mitglied im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Dormagen. âIn sieben BundeslĂ€ndern wurden sie abgeschafft oder die Streichung bereits beschlossen.â
Juso-Vorstandsmitglied Max Schreier, Mitglied im Planungs- und Umweltausschuss, ist genauso verĂ€rgert: âDie nun vorgelegte Reform im Kommunalabgabengesetz ist weder sozial noch gerecht. Sie bedeutet keine wirkliche Entlastung fĂŒr junge Familien und Geringverdiener, die sowieso unter den enormen Kosten fĂŒr Haus- und Wohnungseigentum leiden und dann u. U. als Folge von hohen StraĂenausbaubeitrĂ€gen ihr GrundstĂŒck verkaufen mĂŒssen.â âEine Senkung der HöchstbeitrĂ€ge löst das grundlegende Problem nicht. Es bleibt bei einer finanziellen Belastung von BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern, unabhĂ€ngig von deren individuellen LeistungsfĂ€higkeitâ, ergĂ€nzt die planungspolitische Sprecherin der SPD Sonja Kockartz-MĂŒller: âVon den betroffenen BĂŒrgern bei Stundungen und Ratenzahlungen auĂerdem einen dynamischen Zinssatz zu fordern, kann man ja wohl kaum als groĂen Wurf bezeichnen.â Auch die Abwicklung der Auszahlung von Fördermitteln, die die Kommune beantragen kann, wenn sie verminderte SĂ€tze von ihren Anliegern verlangt, sei unklar â ebenso wie die Antwort auf die Frage, wer die EinnahmeausfĂ€lle erstattet, wenn die bereitgestellten Fördermittel aufgebraucht sind.
âMit der Novellierung der Regelungen fĂŒr die StraĂenausbaubeitrĂ€ge hat die Landesregierung das Problem in groĂen Teilen einfach auf die StĂ€dte und Gemeinden abgewĂ€lztâ, so SPD-Chef Carsten MĂŒller abschlieĂend. âWir aber setzten uns nach wie vor fĂŒr die Abschaffung der BeitrĂ€ge ein, da die StraĂen ja nicht nur von den Anliegern sondern von der Allgemeinheit genutzt werden. Ein dadurch entstehender Einnahmewegfall muss von den LĂ€ndern kompensiert werden. Alles andere ist Flickwerk.â
SPD-Meldungsarchiv
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