Chancen für Gewerbegebiet am Silbersee nutzen
(11.01.12 / Fraktion / Nievenheim)Mitte Dezember hatte RWE erstmals öffentlich in einem Gespräch mit SPD-Vertretern erklärt, dass der Konzern bereit sei, der Stadt Dormagen Teile des Silbersee-Geländes für eine Nutzung als Gewerbegebiet zu überlassen. Daraufhin erklärte Bürgermeister Hoffmann sofort in der Presse, die Stadt werde das Gelände wegen des Altlastenrisikos nicht kaufen.
Für diese Aussage hat Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt kein Verständnis: „Dieses Angebot abzulehnen, ohne überhaupt mit RWE gesprochen zu haben, zeugt nicht von Weitsicht. Wir haben uns natürlich im Gespräch auch nach der Altlast erkundigt. Die Vertreter von RWE haben uns zugesichert, dass die am stärksten belastete Fläche, die so genannte ‚Arsenblase‘, auf der Fläche liegt, die weiterhin im Eigentum von RWE verbleiben soll.“ Ob und wie stark die von RWE angebotenen Flächen westlich und östlich des „Stüttger Wegs“ mit Schadstoffen belastet sind, sollte die Stadt nach Ansicht der SPD schnellstens in Zusammenarbeit mit RWE untersuchen lassen.
Mittlerweile hat der Neusser Bürgermeister Herbert Napp bereits den Vorschlag eines interkommunalen Gewerbegebiets in die Diskussion gebracht und auch die IHK Mittlerer Niederrhein begrüßt diesen Vorschlag. Nils Szuka, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Planungsexperte der SPD, fragt sich: „Wieso erkennt der Bürgermeister die neuen Chancen nicht, die das Entgegenkommen von RWE für Dormagen bietet, während sein Neusser Kollege Napp geschäftstüchtig bereits neue Flächen für Neuss erschließen will. Wohl in der Hoffnung darauf, dass die Bezirksregierung das Projekt eines interkommunales Gewerbegebietes bei der Neuaufstellung des Regionalplanes wohlwollend behandelt und so Neuss auch noch etwas vom Kuchen abbekommt.“
Im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Regionalplanes sieht die SPD auch Chancen für eine grundlegende Sanierung des Geländes mit Unterstützung des Landes. Szuka: „In den Leitlinien des Regionalrates wird der Reaktivierung von Brachflächen Vorrang vor der Inanspruchnahme von neuen Flächen gegeben, um den Flächenverbrauch zu begrenzen. Auch das Land fördert die Flächenreaktivierung und die Sanierung von Altlasten. Diese Chancen sollten wir nutzen.“
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